Titel: "Solang's noch Sekt und Frauen gibt!"
Komponist: Robert Stolz
Texter: Richard Rillo
Verlag: Ed. Bote & G. Bock, Berlin
Erscheinungsjahr: 1922
Druckerei: Berliner Musikalien Druckerei GmbH, Berlin
Graphiker: Ortmann
Sammlungsnummer: 2234
Der Bericht eines Lebenskünstlers aus den tollen 1920ziger Jahren:
Wenn ich jetzt die Zeitung studier,
dann fühl ich mich müd' und zerbrochen,
nur Dollars und Franken und Lir',
da schämt sich das Mark in den Knochen.
Die öden Moneten, die drängen sich vor,
und traurig ging flöten der gold'ne Humor.
Auf solche Geschäfte da leist ich Verzicht;
das erlaubt mein Motto mir nicht:
Refrain:
So lang's noch Sekt und Frauen gibt,
wird durchgelumpt und durchgeliebt.
Was die Welt sich erzählt, ist mir ganz egal,
ich geh alle mal in mein Nachtlokal.
Man lebt doch nur so kurze Zeit,
dann kommt die fade Ewigkeit.
Was liegt denn dran, wenn's Geld zerrinnt?
Weil doch ganz andre Leut heute pleute sind.
Das Wohnungsamt hat mir gesagt:
"Sie haben die Zimmer zu räumen!"
Da hab' ich mich garnicht beklagt:
Ich werd' diese Frage schon leimen!
Die Mädchen, die braven, verwöhnen mich schier;
bei Tag kann ich schlafen in ihrem Quartier.
Und abends brauch' ich weder Wohnung noch Ruh,
denn ich weiß ja dann was ich tu!
Refrain
Ich bin so zerstreut, nicht mehr schön,
so hab ich mich neulich verlobt gar.
Doch als ich dann bummeln wollt' gehn,
da hat sie geweint und getobt gar.
Und drum muß ich frei sein, ich löste fast roh;
denn ich kann zwar treu sein, jedoch nur en gros.
Für eine die andern zu kränken, o nein!
Tu ich nicht, denn das wär' gemein!
In der Rubrik "Top Komponisten" gibt es weitere Hinweise zu Robert Stolz, der das Lied komponierte.
Bei You Tube gibt es einen Clip mit einer alten Schallplattenaufnahme von o.g. Song.