Titel: "Ich will von der Lilly nichts wissen"                

Komponist: Austin Egen

Texter: Kurt Schwabach

Verlag: Roehr AG, Berlin

Erscheinungsjahr: 1928

Druckerei: Rokodruck, Berlin

Graphiker: Herzig, Berlin, 1928

Sammlungsnummer: 374

 

Austin Egen, der Komponist des Liedes, war ein bekannter österreichischer Pianist, Sänger und Komponist im Bereich der Unterhaltungsmusik. Bei Wikipedia kann man seinen Werdegang nachverfolgen. Bei You Tube gibt es einen Clip mit einer alten Electrola-Schallplatte, auf der der Komponist sein eigenes Werk singt. Der Text der Liedes berichtet von einer gewissen Lilly, die bei Männern durch ihr Verhalten keine Begeisterung hervorruft.

 

Lily war als Mädchen schon in ihrem Heimatstädtchen als besonders Keusch und tugendhaft verschrie'n.

Selbst die alten Knaben wollten gern was mit ihr haben, doch sie lachte bloß, wurd' einer mal zu kühn.

Und zum Schluß rief jeder wutentbrannt: Besser wär's ich hätt' sie nie gekannt.

 

Refrain:

Ich will von der Lilly nichts wissen,

ich fall' auf die Lilly nicht rein,

die läßt sich ja nicht einmal küssen

die will gleich geheiratet sein.

Ich will von der Lilly nicht's hören,

ich geh mit der Lilly nicht aus,

ich soll immer Treue ihr schwören

und das wächst mir schon zum Halse heraus.

 

Lilly fand als Freier den Theaterfachmann Meyer und der brachte sie als Star in die Revue.

Doch weil sie nicht wollte, was sie mit ihm machen sollte, spielt am nächsten Tag sie schon Statisterie.

Und der Meyer sprach zum Inspizient: So was wird bei mir nicht prominent.

 

Refrain

 

Vor Gericht stand Lilly und ihr Freund, der Schlosserwilly, denn er zahlt mal wieder nicht fürs sechste Kind.

Lächelnd sprach ein Beirat: "Warum wird denn nicht geheirat', wo von allen sechsen sie der Vater sind?"

Darauf sprach der kleine Fatalist: Weil das Weib mir unsympatisch ist.

 

Refrain