Titel: "Ich hab' amal a Räuscherl g'habt"
Komponist: Karl Kappeller
Texter: J. Wilhelm
Verlag: Bosworth & Co., Leipzig, Brüssel, Wien, London, Zürich, New York
Erscheinungsjahr: 1902
Druckerei: Keine Angabe
Graphiker: Keine Angabe
Sammlungsnummer: 1756
Ein Lied, mit dem die unvergeßliche Fritzi Massary brillierte:
Ich hab' amal a Räuscherl g'habt,
gar oft denk' ich daran zurück;
denk' an die wunderschöne Nacht,
denk' an die Stund' voll Lust und Glück.
Er hat mir so den Hof gemacht,
und ich hab vor mich hingelacht,
wie er mich immer ang'schaut hat
halb bittend und halb desparat.
Und hat so grosse Augen g'macht,
ich hab' ihn ang'schaut und hab' g'lacht:
ha ha ha ha, ha ha ha ha,
ich hab' ihn ang'schaut und hab' g'lacht.
Die Andern alle nach der Reih'
sind fortgegangen, Zwei und Zwei,
nun war'n wir Beide entre nous
und tauschten aus das erste "Du",
und rückten näher dann ganz sacht,
und ich war glücklich und hab' g'lacht:
und ich war glücklich und hab' g'lacht.
Mir fielen schwer die Augen zu,
da sagte er: "Du Engel, Du!
Dein Köpfchen leg' in meinen Arm!"
Ich tat's, mir war's um's Herz so warm.
Und als ich später dann erwacht',
da war ich glücklich und hab' g'lacht:
da war ich glücklich und hab' g'lacht.
Am andern Tag war mir so weh,
der Katzenjammer, ach! o je!
Mir war im Kopf so furchtbar dumm
und auch im Herzerl ging's herum,
hab' immer nur an ihn gedacht
und war so glücklich und hab' g'lacht:
und war so glücklich und hab' g'lacht.
Wie kann nur solches Glück vergeh'n?
Ich hab' ihn nimmer mehr geseh'n
seit jener wundervollen Nacht
und hab' auch nimmer mehr so g'lacht.
denk' an die schöne, schöne Nacht,
denk' an die Stund', die Stund' voll Lust und Glück:
ha ha ha ha, ha ha ha ha, ha ha ha ha ha ha.