Titel: "Eva-Walzer", Lied aus der Operette "Die moderne Eva"                

Komponist: Jean Gilbert

Texter: G. Okonkowshy, A. Schönfeld

Verlag: Bühnenverlag Ahn & Simrock GmbH, Berlin

Erscheinungsjahr: 1911

Druckerei: C.G. Röder GmbH, Leipzig

Graphiker: Telemann

Sammlungsnummer: 1674

 

"Die moderne Eva" ist eine typische Operette von Jean Gilbert. Sie hatte ihre Uraufführung am 18.10.1911 im Neuen Operetten-Theater in Berlin.

 

Im Jean Gilbert Album wird die Story der Operette wie folgt dargestellt: "Die Handlung ist aus Paris bezogen, weil es bei uns noch nicht 'so etwas' gibt. Nämlich einen weiblichen Rechtsanwalt. Madame Niniche Cascadier ist so ein weiblicher Rechtsanwalt, und die bärbeißige Frau, Gattin und Mutter erzieht ihre weibliche Deszendenz natürlich nach den Grundsätzen der Frauenemanzipation par excellence. Die eine ist Malerin geworden und will auf die Ehe verzichten, weil sie glaubt, sich eine Existenz ohne Mann schaffen zu können, die andere ist Doktorin geworden und will zwar die Männer kurieren, hat aber nicht die Absicht, ihre ärztliche Kunst an einem eigenen Gemahl zu erproben. Zwischen den dreien pendelt der Vater dieser Mägdelein und angetraute Mann der Frau Rechtsanwalt, Monsieur Cascadier, haltlos hin und her. Ein wenig Trottel und Lebemann - natürlich heimlich. Zu Renée, der Malerin, findet sich der Mann, der es mit ihr trotz aller Warnungen wagen will. Reich und flott ist er, und das Herz selbst einer ganz modernen Eva könnte er erringen. Aber Renée, diese moderne Eva, sträubt sich so lange, bis die kluge Mama zur Ehe geraten hat, weil es doch 'immerhin eine gute Partie sei'. Allein der reiche, junge Mann findet nicht das erträumte Glück bei der eigenen Frau; er sucht es daher bei einer anderen, wird aber ertappt, und nun veranlaßt die Rechtsanwalt-Schwiegermutter die Scheidung. Dem Beklagten ersteht aber Retter in dem eigenen Neffen der Schwiegermutter, dem Rechtsanwalt Cibolet, der die kleine hübsche Doktorin liebt. Cibolet hält vor Gericht eine donnernde Philippika gegen Niniche Cascadier, gewinnt den Prozeß, und die Folge ist die Erkenntnis Renèes, daß man eine moderne Frau sein kann und doch eine liebende Gattin. Cibolet hat seinem medizinischen Kusinchen schon vor dem Termin die ärztliche Wissenschaft aus dem Kopf geschlagen und ihr nachgerufen, daß Küssen für sie besser ist, als Kranke zu kurieren, da überdies die Wissenschaft der Kleinen auf ziemlich schwachen Füßen steht. So endet die Sache versönlich, zumal Monsieur Cascadier nach allerlei Abenteuern als Lebemann wieder in Gnaden aufgenommen wird.

 

In der Rubrik "Top Komponisten" findet man weitere Informationen über Jean Gilbert.